16/12/87
Ihre Zuschrift, geehrter Herr Doctor, ruft in meiner Erinnerung wieder jene Zeit besonders
wach, in welcher das Leben mit seinen Hoffnungen mir meist noch vorlag, und in der
ich mit jugendlicher Begeisterung die Wunderwerke der Pflanzenwelt, soweit solche
in freier Natur und in Garten-Culturen sich mir darboten, zu erforschen begann. Jene
Jahre gehören zu den herrlichsten meines Daseins! Gern entspreche ich Ihrem Wunsch,
für den schönen Zweck, welchem Sie und Herr Dr Prahl sich widmen, u. zu dem meine
ersten Arbeiten im Felde der Wissenschaften auch vielleicht etwas beitragen, einige
Notizen über meinen Lebenslauf zu liefern; u wenn ich schreibe vielleicht zu umfangsreich
in dieser Hinsicht, so können Sie ja das, welches Ihnen als Zweck entsprechend ercheinen
mag, auswählen.
Verwaist trat ich als Eleve in das pharmaceutische Geschäft des Herrn A. B. Becker
in Husum Ostern 1840 ein, im Alter von noch nicht ganz 15 Jahren, nachdem ich meinen
ersten Unterricht am Gymnasium in Rostock, meiner Vaterstadt erlangt, und nach dem
Tode meines Vaters, der dort erster Zoll-Controlleur war und als Freiwilliger 1813
mit bei Seestedt focht, mit meiner Mutter und drei Schwestern zu den Grosseltern in
Tönning zog, wo ich die höhere Schule von 1836-1840 besuchte.
In dem Becker'schen Hause hatte zum Anfange des Jahrhundert auch Prof. Forchhammer,
der scandinavische Geologe, seine erste Bildung für die Naturwissenschaften erhalten,
u. ich hatte das Glück, diesem edlen Manne in der Naturforscher-Versammlung zu Kiel
in 1846 zu begegnen, bei welcher für mich höchst anregenden Gelegenheit ich auch Oersted,
Dalton, Schleiden, Roeper, Steenstrup, Kunze, Waitz, Rammelsberg, Volger u viele andere
hervorleuchtende Männer der Wissenschaft persönlich kennen lernte.
Wie 1842 Hr. A B. Becker starb, ging die Apotheke als Erbschaft an dessen Neffen,
Hr E. G. Becker, einen besonders tüchtigen Chemiker über; und hier will ich es wieder
spät im Leben anerkennen, dass beide sich des verwaisten Knabens mit fast väterlicher
Zuneigung annahmen. Ja, mit der Witwe des vor einigen Jahren in Berlin dahingeschiedenen
Hr E. G. Becker bin ich noch jetzt in brieflichem Verkehr.
In 1845 bezog ich die Universität zu Kiel, wo unter den noch Lebenden Prof. Himly
u Dr. Mein, meine Lehrer waren, denen ich meinen ehrerbietigen Gruss übersenden möchte!
durch Sie theils um das pharmac Staats Examen zu bestehen, theils u. besonders um
mich den Natur-Wissenschaften zu widmen, da meine Ausflüge in die Pflanzen-Fluren
schon damals einen innigen Wunsch erregt hatten, in andern Welttheilen selbständig
zu forschen, zu welchem Begehr ich besonders noch durch das Lesen von Humboldt's Reisen
in die Äquinoctial-Gegenden der neuen Welt noch weiter angeregt wurde, u für welchen
Zweck ich auch mich damals schon etwas der Medicin zuwandte.
Nachdem ich 1847 promovirte als Doctor der Phil. wanderte ich aus, trotz zweier für
den Jüngling schon glänzenden Anerbietungen in Schleswig-Holstein, denn bei meiner
ererbten Disposition zur Pulmonar-Phthisis fühlte ich, dass ich den nächsten Winter
in Nord- oder Mittel-Europa nicht überleben würde; u da auch meine älteste Schwester
an jenem Leiden erkrankt war, u diesem später als Opfer verfiel, wanderte ich nach
Süd-Australien aus, wohin der Zug der deutschen Emigranten sich damals besonders wandte.
Von Ende 1847 bis Mitte 1852 bereiste ich das Territorium von Südaustralien bis zur
Grenze von Victoria, u bis nahe zum Lake Torrens auf eigne Kosten, zu einer Zeit wo
es kaum eine Brücke oder Landstrasse gab, u. jede Tour zu Fuss oder auf dem Reit-Pferd
durchgeführt werden musste, die Rast-Stätten fast immer unter freiem Himmel u wie
noch jeder Reisende in der Gefahr stand, den Feindseligkeiten der Eingebornen zu erliegen.
Diese Untersuchungs Reisen erstreckte sich damals schon lineal über 4000 engl. Meilen.
Im Jahr 1852 nahm ich einen Ruf vom Gouverneur Latrobe an, die in Melbourne entstandene
Stelle eines Regierungs Botanikers zu übernehmen, während für die des Regierungs Geologen
Mr Selwyn, (jetzt Director des Museums in Canada) berufen wurde. Ich bereiste phytologisch
die meisten Theile des Landes (Victoria) von 1852 - Mitte 1855, einschliesslich dreijähriger
Sommer-Reisen in den damals
pfadlosen
austral. Alpen, bestimmte gleichzeitig die Position vieler der Alpenhöhen u unternahm
auch hypsometrische Beobachtungen. Auf Urlaub von Mitte 1855 - Mitte 1857 begleitete
ich als Naturforscher Mr A. C. Gregory in der Expedition, die vom Herzog von Newcastle
als damaligen Staats Minister der Colonien für die Erforschung des tropischen Australiens
ausgesandt wurde, war einer der vier Entdecker der grossen Weide-Region, jetzt Kimberley-District
genannt, u war auch einer derer, die durch die ganze Zeit im Felde waren, 17 Monate
lang von allem Verkehr mit der civilisirten Welt absolut ausgeschlossen, und wiederholt
in Collision mit den Eingebornen, durch Monate mit meinen Gefährten von örtlich getrocknetem
Pferde-Fleisch unserer armen Packtiere lebend.
Der enorme Aufschwung der austral Colonien während der glänzendsten Gold-Zeit machte
die schnelle Entwicklung der ruralen Interessen auch zur Notwendigkeit. So übernahm
ich 1857 unter dem Gouverneur Sir H Barkly das Directorat des kürzlich begonnenen
botanischen Gartens von Melbourne, u knüpfte Horticultur-Verbindungen mit vielen Plätzen
in der civilisirten Welt an. Ich baute die ersten Gewächshäuser dann gleich in Australien,
zog die Victoria regia u schuf die damals grösste Sammlung lebender Garten Pflanzen
in diesem Theil der Welt, u begründete 1857 das bot Museum, es aber auf getrocknete
Pflanzen beschränkend, jetzt ziemlich ½ Million Bögen umfassend. Da für die Erfordernisse
der schon damals grossen Stadt ein technol. Museum auch für Pflanzen-Producte neben
der öffentl. Bibliothek errichtet wurde, da der bot Garten in ziemlicher Entfernung
von Melbourne liegt. In 1873 zog ich mich von der Garten-Directur zurück, da ich der
Anforderung, die Mittel einer solchen Anstalt in einer jungen Colonie hauptsächlich
für Rasenculturen, Blumenbeete und anderer unproductiven Schau nicht opfern wollte.
Durch einige Jahre war ich auch Director des zoolog. Gartens, bis solcher nach der
entgegen gesetzten Seite der Stadt verlegt wurde, weil es bei mir an Raum gebrach
für Weide der Nutztiere, wie Dromedare, Angoraziegen, Llamas, Alpacas, verschiedene
Hirsche u Rehe &c. Der Einführung der Sperlinge u Kaninchen aber widersetzte ich mich;
behielt aber im Garten das Aviarium, und im Garten-See, wo ich die Inselchen u die
Geiser-Fontaine (80' hoch) schuf, manche der Wasser-Vögel
[...]
Zwar werden Sie wohl nur in ganz kurzen Zügen ein Lebensbild von mir entwerfen wollen;
da ich aber nicht weiss, nach welcher Richtung hin Sie meine Lebens Ereignisse schildern
möchten, habe ich den 11ten Band der fragm. gesandt, aus dessen Titel-Blatt Sie meinen
Status bis zum Jahre 1881 ersehen können. Seitdem ist das Werk nicht fosgesetzt,
da andere Arbeiten dringender wurden während der mir karg zugemessenen täglichen
Studien-Stunden in einer jungen Colonie, wo
angewandte
Wissenschaft Alles gilt! Vielleicht nützt es Ihnen aber doch zu wissen, dass zu meinen
Würden in letzteren Jahren die eines Grosskreuz des Christus-Orden von Portugal hinzugekommen
ist Bei Gelegenheit des 50 jähr. Jubiläums der Königin von England.
u die eines Commenthurs des Philip's Ordens von Hessen auch bei derselben grossen
Feier, u die eines Ritters des Oldenburg Verdienstordens. Dann bin ich Präsident der
geograph Gesellschaft von Vict seit den 3 Jahren der Existenz dieses Vereins, der
einen Zweig der Royal geogr. Soc of Austr bildet; auch habe ich die Ehre Patron des
Vict. Field-Naturalists Club zu sein u. Vice Präs. der grossen Melbourne Liedertafel;
Giles McIntyre u Andere waren geographisch zuerst meine Emissäre. Seit 1881 bin ich
auch noch als Ehrenmitglied in manche wissenschaftliche Vereine gewählt; in London
(Ehrenm. Roy. Hort Soc), Brescia, Gent (Ehrenm. der agric u hortic Gesellschaft),
Boston, Edinburgh (geolog Ges.) Danzig, London (geol. Gesellsch. u auch Society of
arts), Brüssel, Bordeaux, Brisbane, Launceston, Dresden (Isis), Gotenburg, New York
(chemische Gesellschaft) Melbourne (ordentl Mitglied der Brit medical Association,
da meine Studien durch viele Jahre hier auch eine medicinische Wendung nahmen.
In einem Clima der Orangen-Zone halten selbstverständlich die Pflanzen der Mittel-Europäischen
Kalthäuser im Freien aus, so dass es für viele der Palmen, Bambusaceen u anderer scenischer
Pflanzen hier keines Schutzes bedarf, u so ist es entsprechend mit den Nutzthieren.
Um aber nicht prolyx zu sein, muss ich mich kürzer fassen, zumal da ich als einer
der Commissäre auch mit Extraarbeiten neben den immer grossen Departements Arbeiten
gerade jetzt sehr bedrängt bin; aber dies führt zu der Bemerkung, dass ich mit dem
späteren Kanzler von England Childers und den jetzigen Generälen Sir Andr. Clarke
u Sir Charles Pasley einer der 12 hiesigen Commissäre schon für die Pariser Welt Ausstellung
von 1855 war. (Zur Zeit der ersten, durch den
grossen Prinzen
hervorgerufenen war ich weit im Innere abwesend).
Ich habe zu Fuss oder zu Pferde etwa 28000 engl. Meilen
Beobachtungs
Linien
, die auch für die Geographie und andere Zweige des Wissens bedeutungsvoll waren,
zurückgelegt, habe 40 Bände unabhängiger Original Werke geschrieben, abgesehen von
meinem Theil an der Bearbeitung in Benthams Flora Austr., für welche ich in 70 grossen
Kisten etwa 70000 getrocknete Pflanzen-Exemplar
fast ganz
durchgearbeitet
lieh, etwa ⅔ des ganzen Materials bildend!
Ich war der Erste, welcher ein grosses Werk botanisch schrieb in diesem Welttheil,
war der erste Australier, von dessen Werken eins in die deutsche Sprache durch Hr
Dr Goeze und in die französ. durch M. le Dr Naudin de l'institut überging; — der erste
Australier, von dem ein Band wissenschaftlichen u ruralen Inhalts in 7 Ausgaben in
engl Sprache erschien (Select plants for industrial culture and naturalisation), selbst
eine Edition für die Vereins Staaten v. N. Am. u eine für britisch Indien; war der
Erste der extensiv Lithogrammata naturhistorisch in Australien lieferte, etwa 600
Platten von Pflanzen, fast stets mit Analysen
von
der Knospe
bis zum
Embryo
. Ich war einer der
drei
Ersten in Australien, welchen von der Königin von England so gnädig der Orden von
St. Michael u St. George verliehen wurde, wie dieser aus dem Mittelalter herrührende
Orden, der auf die Länder des Mittelmeers beschränkt war, auch auf die britischen
Colonien ausgedehnt wurde.
Ich bitte Sie aber, geehrter Herr, irgend etwas diese Notizen in
dritter
nicht erster
Person zu geben, schon deshalb, weil mein Gefühl stets
gegen
Biographien
Lebender
gewesen ist, u ich
hier
wiederholt rund das Schreiben von biograph. Notizen auf mich selbst bezüglich ablehnte,
Ihnen
aber doch bereit entgegen kommen wollte. —
Und nun zu Schleswig Holstein! Es ist nicht bloss der Süd westlichste Theil, den ich
kenne; ich ging auch nach Grafenstein, durchwanderte auch die schöne Landschaft Angeln,
der das mächtige England als Anglia seinen Namen verdankt, kam auf meinen Zügen bis
Heiligenhaven,
sammelte bei Altona, Wandsbeck, besuchte Föhr u Sylt, u fand auf letzterer Insel
manche merkwürdige Pflanze, darunter die
in einer Strandform nur etwa 1 Zoll hoch, welche ich 1846 an Fürnrohr, Sonder u Andere
Correspondenten sandte, mit letzterem in innigem Freundschaftsverkehr stehend bis
zum Ende seiner Tage, so dass sein
letzter
Brief, wie auch der letzte von Lindley an mich gerichtet war.
Meine Correspondenz nach den Departements Eintragungen hier erforderten während des
letzten Drittel des Jahrhunderts etwa 100,000 Briefe aus meiner eignen Hand!
Was
Sie
besonders wohl zu wissen wünschen ist der Umstand, dass auch Dr Ecklon's Pflanzen
vom Herzogthum Schleswig nach dem Tode des auch mir befreundeten Dr Steetz von meiner
Anstalt erworben wurden, so dass ich Ihnen über zweifelhafte Notizen seinerseits authentisch
Auskunft geben kann. Ich selbst fand Epipogium Gmelini in einem Buchen-Walde zwischen
Kiel u. Heiligenhafen wieder auf, — sammelte
reichlich auf feuchten Wiesen bei Ihrer Stadt, auch
in einem Gehölz dort, u
gab
davon ein Ex. an Sonder, der es nicht selbst fand.
Mein plötzliches durch schwere Krankheit veranlasstes Auswandern, verhinderte mich
diejenigen seltnen Pflanzen Schleswig-Holsteins zu veröffentlichen, welche nicht in
das Gebiet des Breviariums gehören, u nachdem ich in die Forschungen eines
winterlosen
Continents, fast von der Grösse Europas, gezogen wurde, blieb mir nicht Zeit, auf
das in der Jugendzeit-Gesammelte zurück zu kommen. Ja, meine Reise-Journale seit 1847
liegen noch unveröffentlicht.
Auch blieb einiges selbst von Husum als unerledigt zurück, da ja auch andere Wissenschaften
mich in Anspruch nahmen; — so glaube ich
zuerst
als eine selbstständige Art ein Potamogeton erkannt zu haben, welches rigider ist
als der normale Zustand von P. pectinatus u in brachischen Gräben ganz nahe bei den
Häusern am Haven
Husum vorkommt; es ist besonders dadurch auch merkwürdig, dass es scheu ist, Früchte
zu bilden, nach welchen ich vergebens spät im Herbst suchte, selbst bis die Gräben
vereisten. Wenn ich mich nicht täusche ist seitdem dieselbe Art aus Schweden beschrieben.
Rücksicht zu Prof Nolte, mit dem ich seit 1841 correspondirte, hielt mich ab diese
Art unabhängig von dem
damalig
besten Potamogeton-Kenner der Welt vor die Öffentlichkeit zu bringen.
Und schliesslich, wir armen mangelhaften Menschen, sollen auch immer der göttlichen
Macht u Huld gedenken, u. so füge ich als am Wichtigsten vor Allem hinzu, dass ich
Patron des Vereins christlicher junger Männer in einer der grössten schottisch. Kirchen
Melbournes bin, u dort gelegentlich freie Vorträge gebe, u nie eine Gelgenheit versäume
zum Anhalt an die Kirchen zu ermahnen, den erhebenden Gebeten u Predigten zu lauschen
u in die Hymnen mit einzustimmen! Wie viele Thränen würden nicht fliessen, wieviele
Qualen der Reue vermieden, wenn
Jeder
sich ans Kirchenleben eng anschlösse.
Sie ehrend der Ihre
Ferd. von Mueller
Das Breviarium war bereits 1845 vollendet, aber durch meine Auswanderung verzögerte
sich bis 1853 die Veröffentlichung.
Mein Einfluss auf die Geographie Australiens (u jetzt auch auf Neu Guinea) ist so
bedeutungsvoll erachtet, dass im Geogr. Congress zu Venedig eine der fünf Dank-Voten
für Promotoren der Geographie mir zufiel.
Etwa ein Dutzend Werke in mehreren Wissensch. sind mir dedicirt.
Für die technol. Industrie u für die Pflanzen-Chemie habe ich hier in einem eigenen
Laborator auch manches Neue geschafft.
Manches aus der Fauna Australiens ist zuerst durch mich bekannt geworden.
Eine grosse Höhe in Spitzbergen, ein grosser Cataract in Brasilien, ein Berg in Neu
Guinea, ein Hauptfluss in Australien, ein Gletscher in Neu Seeland führen meinen Namen.
Die
Culturen in allen anderen Theilen der Erde wurden meist von mir hervorgerufen u die
franz Regierung [...]
mich darüber schon vor fast 30 Jahren.
In meinen Key to the syst of Vict pl habe ich die Thymel. zu den Rosaceen u vor Planchon
die Vinif. zu den Araliaceen gestellt.
Baronisirt wurde ich durch die grosse Huld Sr Maj. des Königs von Württemberg bei
der Feier S. M. silbern Hochzeit mit der Schwester der verst Czarin.
Sie u Hr. Dr Prahl werden meine Vereinfachung des Juss-D.C. System aus dem Census
kennen lernen
Es freuet mich ausserordentlich, dass Sie u Hr Dr Prahl die Flora Schl Holst.
erschöpfend
bearbeiten wollen.
16/12/87
Your letter,
dear Doctor, awakens memories especially of those days, when life with its hopes
lay still largely before me, when I began to explore with youthful enthusiasm the
wonders of the plant world as far as they presented themselves to me in open nature
and in garden culture. Those years belong to the most wonderful times of my life!
I am happy to respond to your wish to furnish you with a few notes about my life for
the splendid purpose to which you and Dr Prahl are devoting yourselves,
and to which my first labours in the field of science may perhaps contribute a little
as well. If I write perhaps too voluminously about it, you are free to select whatever
seems suitable for your purpose.
Orphaned, I entered the pharmaceutical business of Mr A. B. Becker in Husum as a pupil
at Easter 1840, at not quite 15 years of age. I had received my first education at
the classical grammar school in Rostock, my home town, and after the death of my father,
who was First Customs Controller there and in 1813 had fought as a volunteer near
Seestedt,
I moved with my mother and three sisters to my grandparents' in Tönning, where I
attended the secondary school from 1836-1840.
At the beginning of the century Professor Forchhammer, the Scandinavian geologist,
had also received his first education in natural history in Becker's house. I had
the good fortune of meeting this noble man during the meeting of natural scientists
held in Kiel in 1846.
On this for me most stimulating occasion I also made the personal acquaintance of
Oerstedt, Dalton,
Schleiden, Roeper, Steenstrup, Kunze, Waitz, Rammelsberg, Volger, and many other
prominent men of science.
When Mr A. B. Becker died in 1842 the pharmacy went as an inheritance to his nephew
Mr E. G. Becker, a particularly able chemist;
and here I want to acknowledge late in life that both cared for the orphaned boy
with almost fatherly affection. Yes, I still correspond today with the widow of Mr
E. G. Becker, who died a few years ago in Berlin.
In 1845 I went up to the University of Kiel — where from among my teachers Prof. Himly
and Dr Mein are still living, and I would like to pass on to them my respectful regards
through you — partly to pass the pharmaceutical state examination, partly and particularly
to devote myself to the natural sciences, as my excursions into the open fields of
plants had already then aroused the fervent wish to explore independently in other
parts of the world. This desire was further stimulated by my reading of Humboldt's
travels
in the equinoctial areas of the New World and for this purpose I applied myself a
little to medicine already even then.
After I had graduated with a Doctorate in Philosophy in 1847 I emigrated, even though
I had received two splendid offers for a young man in Schleswig-Holstein. With my
inherited disposition to pulmonary phthisis I felt that I would not survive the next
winter in northern or central Europe. As my eldest sister
had also become ill with this disease and later fell victim to it, I emigrated to
South Australia, where the stream of German emigrants then mainly flowed.
From the end of 1847 to mid-1852 I travelled at my own expense in the territory of
South Australia, as far as the border with Victoria and to near Lake Torrens, at a
time when there was hardly a bridge or a road, and each journey had to be made on
foot or on horseback, camping places nearly always under the open sky, and when every
traveller was in danger of falling victim to the hostile natives. These exploration
journeys already covered a distance of more than 4000 linear miles. In 1852 I accepted
the appointment from Governor Latrobe to fill the position of Government Botanist,
then created in Melbourne, while Mr Selwyn (now Director of the Museum in Canada
) was appointed Government Geologist. I explored phytologically most parts of the
country (Victoria) from 1852 to mid-1855, including summer journeys for three years
to the then
pathless
Australian Alps, at the same time determined the position of many alpine summits,
while also conducting hypsometric observations. On leave from mid-1855 to mid-1857
I accompanied as naturalist Mr A. C. Gregory's expedition,
sent out by the Duke of Newcastle as the then State Minister for the Colonies to
explore tropical Australia, was one of the four discoverers of the vast pasture regions
now called the Kimberley District, and was also one of those who remained in the field
through the whole time, completely cut off from all contact with the civilised world
for 17 months, repeatedly in collision with the natives, living with my companions
for months on the locally dried meat of our poor packhorses.
The enormous boom of the Australian colonies during the peak of the gold-rush made
the rapid development of rural interests a necessity. Thus I accepted in 1857 under
Governor Sir H. Barkly the directorship of the recently-created Botanic Gardens of
Melbourne, and established horticultural contacts with many places in the civilised
world. I soon built the first glasshouses in Australia, raised the Victoria regia, and created the then largest collection of living garden plants in this part of
the world. In 1857 I founded the botanical Museum, restricting it to dried plants,
which now comprise about half a million sheets, the reason [for the restriction] being
that for the needs of the already large city a technological museum also for vegetable
products was built adjoining the public library, as the Botanic Garden is a fair distance
from Melbourne. In 1873 I resigned from the Directorship of the Garden, as I did not
want to sacrifice the means of such an institute in a young colony largely for the
cultivation of lawns and flowerbeds and other such unproductive show.
For some years I was also Director of the Zoological Garden, until this was moved
to the opposite side of the town, because I was lacking the space for pastures for
the useful animals such as dromedaries, angora goats, llamas, alpacas, various stags
and deer, &c. But I was strongly opposed to the introduction of sparrows and rabbits.
I did, however, retain an aviary in the Garden, and in the Gardens Lake, where I created
the islets and the geyser fountain 180 feet high, many of the water birds
[...]
You will probably want only a very short biographical sketch from me, drawn in very
broad strokes; but as I do not know from which point of view you might want to recount
the events of my life, I have sent the 11th volume of my Fragmenta. From its title page you can see my status up to the year 1881. Since then the work
has not been continued,
as other work became more urgent during the meagre study hours given to me in a young
colony, where
applied
science is everything! But perhaps it will help you to know, that the Grand Cross
of the Christus Order of Portugal has been added in recent years on the occasion of
the golden anniversary of the Queen of England
and that of a Commander of the Philipp's Order of Hesse
also during the same great celebration, and that of a Knight of the Oldenburg Order
of Merit.
Furthermore, I have been President of the Geographical Society of Victoria for the
3 years since its inception which forms a branch of the Royal Geographical Society
of Australasia. I also have the honour to be patron of the Field Naturalists Club
of Victoria and Vice-President of the large German Liedertafel. Giles, McIntyre and
others were first my geographical emissaries. Since 1881 I have been elected to many
scientific societies as an honorary member: in London (hon. member of the Royal Horticultural
Society), in Brescia, Ghent (hon. member of the Agricultural and Horticultural Society),
Boston, Edinburgh (Geological Society) Danzig, London (Geological Society and also
Society of Arts), Brussels, Bordeaux, Brisbane, Launceston, Dresden (Isis), Gothenburg,
New York (Chemical Society), Melbourne (ordinary member of the British Medical Association,
as my studies here over many years also took a medical direction).
In a climate comparable to the orange-zone the plants of the central European cold-houses
grow, of course, in the open, so that many of the palms, Bambusaceae and other scenic
plants do not require any protection, and it is the same with the useful animals.
But in order not to be too prolix, I must cut it shorter, especially seeing that,
as one of the Commissioners,
I am pressed with extra-work just now, apart from the always large workload of the
Department. That leads me to remark that I was one of the 12 local commisioners for
the Paris International Exhibition of 1855, together with the later Chancellor of
England Childers and the present Generals Sir Andrew Clarke and Sir Charles Pasley.
(At the time of the first Exhibition, constituted by the
great Prince,
I was absent far away in the interior.)
I have covered on foot or on horseback about 28,000 English miles, making observations,
which were also of value to geography and other branches of science. I have written
40 volumes of independent original works, apart from my share in the work of Bentham's
Flora australiensis,
for which I lent about 70,000 dried plant specimens in 70 large cases,
almost completely worked out
, which comprised about ⅔ of the whole material!
I was the first to write a large botanical work in this continent, — was the first
Australian who had one of his works published in the German language through Dr Goeze
and in French by M. Dr Naudin of the Institut;
— the first Australian who had a work with scientific and rural contents published
in 7 editions in the English language (Select extra-tropical plants, readily eligible for industrial culture and naturalisation),
with an edition even for the United States of America and for British India.
I was the first to produce extensive natural history lithographs in Australia, about
600 plates of plants, nearly always with analytical drawings
from the bud
to the
embryo
. I was one of the first
three
in Australia, who was so graciously appointed to the Order of St Michael and St George
from the Queen of England,
when this medieval order, previously restricted to Mediterranean countries, was also
extended to the British colonies.
But I ask you, dear Sir, to publish anything from these notes in the
third, not the the first
person, if only because my feelings have always been
opposed
to biographies of the
living
, and because I have refused repeatedly the writing of biographical sketches of me
out of hand
here
; but I did want to oblige
you
.
And now to Schleswig-Holstein! I know not only the south-western part; I also went
to Grafenstein, wandered through the lovely countryside of Angeln, from which mighty
England derives its name, went as far as Heiligenhafen during my excursions, collected
near Altona, Wandsbeck, visited Föhr and Sylt, and found many a strange plant on the
latter island, among them
in a coastal form only about 1 inch high, which I sent to Fürnrohr, Sonder and other
correspondents in 1846. With the latter I remained in contact as a close friend to
the end of his days, so that his
last
letter was written to me, as was Lindley's.
My correspondence according to the Department's registers here required about 100,000
letters written in my own hand during the last third of the century!
What
you
are probably particularly interested to hear is the fact that Dr Ecklon's plants
from the Duchy of Schleswig were purchased by this institute after the death of my
friend Dr Steetz, so that I am in a position to give you authentic information on
any doubtful notes by him. I myself rediscovered Epipogium Gmelini in a beech forest between Kiel and Heiligenhafen, collected
plentifully on damp meadows near your town, also
in a wood there, and
gave
a specimen of it to Sonder, who did not find it himself.
My sudden emigration due to a severe illness prevented me from publishing those rare
plants, which did not fall within the area covered by the 'Breviary',
and once I was drawn into the exploration of a
winterless
continent almost the size of Europe I lacked the time to return to what I had collected
during my youth. Yes, my travel journals since 1847 are still lying here, unpublished.
Even a few things from Husum remained unfinished, as other branches of science occupied
me as well. Thus I believe I was the
first
to have recognised a separate species of Potamogeton, which is more rigid than the normal form of P. pectinatus and occurs in brackish ditches quite close to houses near the harbour of Husum; it
is remarkable particularly in that it is reluctant to form fruit, for which I searched
in vain late into the autumn, even till the ditches were iced over. If I am not mistaken
this species has since been described from Sweden. Consideration for Nolte, with whom
I corresponded from 1841, prevented me from bringing this species before the public
independently of the
then
best Potamogeton specialist in the world.
And finally, we poor imperfect human beings should always remember God's power and
kindness, and so I add as most important before anything else, that I am patron of
the Christian Association of young men in one of the largest Scottish churches in
Melbourne,
where I give occasional free lectures and never miss an opportunity to urge involvement
with the Church, to listen to the up-lifting prayers and sermons and to join in the
hymn singing. How many tears would remain unshed, how many tortures of remorse could
be avoided, if
everybody
took an intimate part in the life of the Church.
Respectfully your
Ferd. von Mueller.
The 'Breviary' was already completed in 1845, but due to my emigration publication
was delayed until 1853.
My influence on the geography of Australia (and now also on New Guinea) was deemed
so significant, that during the Geographical Congress in Venice I received one of
the five votes of recognition for the promoters of geography.
About a dozen works in several fields of science have been dedicated to me.
I have produced much that is new for technological industry and vegetable chemistry
here in my own laboratory.
Much of the fauna of Australia first became known through me.
A high peak in Spitzbergen, a large waterfall in Brazil, a mountain in New Guinea,
a major river in Australia and a glacier in New Zealand bear my name.
The
culture in all other parts of the globe was almost entirely instituted by me, and
the French Government [honoured] me for it almost 30 years ago.
In my Key to the system of Victorian plants
I have placed the
before the
and before Planchon the
to the
.
I was made a Baron through the great kindness of His Majesty the King of Württemberg
during the celebrations of His Majesty's silver wedding anniversary with the sister
of the late Czarina.
You and Dr Prahl will get to know my simplification of the Jussieu-De Candolle system
through my Census.
I am extraordinarily pleased that you and Dr Prahl will work exhaustively on the Flora
of Schleswig-Holstein.