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Physical location:
Bayerische Staatsbibliothek, Martiusiana II, A, 2, Munich. M64.12.18Preferred Citation:
Wilhelm Sonder to Carl von Martius, 1864-12-18 [M64.12.18]. R.W. Home, Thomas A. Darragh, A.M. Lucas, Sara Maroske, D.M. Sinkora, J.H. Voigt and Monika Wells (eds), Correspondence of Ferdinand von Mueller, <https://vmcp.rbg.vic.gov.au/id/M64-12-18>, accessed September 11, 2025
Hochgeehrter Herr!
Vor einigen Tagen habe ich eine Kiste, 55 lb schwer, als Eilgut pr. Eisenbahn an Sie
abgesandt. Sie finden darin eine Anzahl Pflanzenpakete für Sie, und ein Paket Sämereien
für den dortigen botan. Garten, als Sendung von Seiten unsers Freundes Dr Ferd. Müller
in Melbourne. Da Ihre Pflanzen mit den für Wien, Göttingen u.s.w. bestimmten Gegenständen
in zwei grosse Kisten gepackt waren, habe ich für Ihnen Antheil eine besondere Kiste
anschaffen müssen, für welche ich, mit Einschluss der kleineren Einfuhrauslagen, einen
Thaler habe berechnen und entnehmen müssen. Die ganze Fracht von Melbourne bis hier
bezahlt Herr Dr Müller.
Ich habe mir erlaubt, ein Päckchen Sämereien für Stuttgardt bestimmt, beizulegen,
in der Hoffnung, das es von Seiten Ihres Münchener Gartens leicht weiter zu befördern
sein werde.
Es freut mich, dass Freund Müller auch gegen Sie seine wohlthätige Hand aufgethan,
ohne Zweifel wird die Sendung Ihnen recht viel Vergnügen gewähren, da Sie mir früher
einmal schrieben, Ihr Herbarium enthalte nicht viele australische Pflanzen. Und die
Müllerische Pflanzen sind um so werthvoller, als sie bei der Flora australiensis,
von der ich neulich den zweiten Band erhielt, zu Grunde gelegt sind.
Im Falle Sie nicht direct mit Herrn Dr Müller in brieflichem Verkehr stehen sollten,
ersuche ich Sie freundlichst, mir einige Zeilen als Beilage für ihn zukommen zu lassen.
Im April nächsten Jahres oder sobald die Schiffahrt wieder eröffnet wird, expedire
ich eine Kiste nach Melbourne, und erbiete mich mit Vergnügen, etwaige Beilagen mitzubefördern.
Mit den aufrichtigsten Wunschen für Ihr Wohlbefinden
Ihr
Hochactungsvoll ergebenen
W. Sonder
Hamburg
d. 18 Decbr 1864
Highly esteemed Sir!
Some days ago, I sent off to you as railway express goods a 55 pound weight crate.
In it you will find a number of packets of plants for you and a packet of seeds for
the local botanical garden as a consignment on the part of our friend Dr Ferd. Mueller
in Melbourne. Because your plants were packed in two large crates with specimens destined
for Vienna, Göttingen and so on, I had to furnish a special crate for your share,
for which, with the inclusion of the smaller import expenses, I have calculated and
must take out a Thaler. The whole freight from Melbourne to here was paid by Dr Mueller.
I have taken the liberty of including a small parcel of seeds destined for Stuttgart
in the hope that it would be easy on the part of your Munich garden to forward it
on.
It pleases me that friend Mueller has also opened his benevolent hand towards you.
Without doubt the consignment will give you very much enjoyment, because you once
wrote to me that your herbarium did not contain many Australian plants. And the Mueller
plants are all the more valuable as they form the basis of the Flora australiensis of which I have recently received the second volume.
1
The second volume of Bentham (1863-78) was published in 1864.
In case you should not be in direct correspondence with Dr Mueller, I entreat you
kindly to drop me some lines as an enclosure for him. In April next year, or as soon
as the navigation is opened again, I shall dispatch a crate to Melbourne and with
pleasure offer to send along any likely enclosures.
With the most sincere wishes for your well-being
your
respectful humble
W. Sonder
Hamburg
18 December 1864