Privat
24/4/93.
Besten Dank, hochgeerhter Herr Dr Solereder, für Ihr freundliches Schreiben von 2
März, u für die Auskunft über die genaue Stellung der Gattung
. Man kann nur in solchen Fällen zu endgültigen Resultaten kommen, wenn man durch
eine ganze Pflanzen-Ordnung durchzuarbeiten hat.
Noch immer bin ich in meinen Verpflichtungen in München zurück; aber die Obliegenheiten
sind im Departement hier vielseitig
rural
für den
brod-gewinnenden
Theil der Colonisten. So bleibt weinig Zeit für streng wissenschaftliche Arbeiten,
und die nun sehr beschräntken Mittel haben es seit längerer Zeit nicht mehr erlaubt,
einen Sammler im Felde zu halten. So ist denn der Austauch in jeder Richtung sehr
erschwert.
Vor einiger Zeit schieb ich bittend an Hr Prof Radlkofer, mir gütig von seinem xylologischen
Standpunkt mitzutheilen, wie er die Monochlamydeen unter die anderen Dicotyledonen
vertheilen würde, ausserdem zurückbleibenden Gymnospermen. Es handelt sich namentlich um die Stellung der so isolirten Casuarinen. Meine Ansichten
über die obgennante Vertheilung habe ich vom australischen Standpunkt im 2tn Census
entwickelt. Ich wurde Ihnen auch mich recht verpfichtet fühlen, wenn Sie mir gütig
sagen wollen, wie
Sie
diese Austheilung nach eignen Erfahrungen ausführen würden.
Es ist bald ein 3tes Census nöthig, für welchen ich Winke von Hr Prof Radlkofer und
Ihnen in dieser Hinsicht verwerthen könnte.
Keimen die von Zeit zu Zeit nach München von hier gesandten Samen einigermassen gut?
Sie ehrend, und Ihnen alles Gute wünschend
Ferd. von Mueller.
Private
24/4.93.
Best thanks, highly esteemed Dr Solereder, for your kind letter of 2 March,
and for the information about the exact position of the genus
. In such cases, one can only come to conclusive results if one has worked through
an entire plant order.
I am still behind in my obligations to Munich, but the duties in the department here
are extensively
rural
for the
bread winning
part of the colonists. So little time remains for strictly scientific work and the
now very restricted means have for a long time no longer permitted keeping a collector
in the field. Thus exchange in every direction is made very difficult.
Some time ago I wrote asking Professor Radlkofer to kindly tell me, from his xylological
standpoint,
how he would distribute the
among the other dicotyledons, besides remaining gymnosperms. You see it is a matter
of the position of the so isolated
. I have developed my opinions on the above-mentioned distribution from an Australian
standpoint in the second Census.
I should also be very much obliged to you, if you would kindly tell me how you would
carry out this distribution according to your own experiences.
A third Census will soon be necessary, for which I could make use of suggestions from
Professor Radlkofer and youself in this respect.
Do the seeds sent from here to Munich from time to time germinate well in any way?
Respectfully and wishing you every good thing
Ferd. von Mueller