Delegate,
8/6/87.
Seitdem ich Ihnen das letzte mal schrieb, geehrtester Herr Baron, bin ich zweimal
auf Tingiringi Mntn gewesen. Das erste Mal fand ich das im mitgehenden Paket eingeschlossene
Gnaphaliu
m
u. auch die klebende
. Das
fand ich in den engen Felsenritzen einer senkrechten Felsenwand. Mein zweiter Besuch
brachte mir leider nichts als die
(?) von Victorianischem Grund. Doch halte ich diesen Besuch nicht für vergeblich,
indem ich noch einen weiteren Standort von der neuen Pflanze antraf, wo dieselbe bis
zu 5 Fuss Höhe vorkommt u. sich weit ausbreitet. Mitgehende Ex. werden Ihnen zeigen
dass die Blüthen etwas verschieden vorkommen denn auf die Weise wie die früheren unvollständigeren
Ex. zeigen. Nach mitgehenden Ex. müssen die Blüthen racemos sein. Ich bin nun mehr
überzeugt dass die Pflanze der höchsten Region dort angehört u. vielleicht ein glücklicher
u. begünstigter Ueberkömmling einer Zeit ist die längst vergangen u. zu der sich der
Berg wahrscheinlich bedeutend höher erhob. Wo immer die Pflanze vorkommt ist sie zwischen
herabgestürzten
Felsen eingedrängt u. an der einzigen Stelle wo sie offener vorkommt ist es gerade
wo früher ein bedeutender Herabsturz des Berges vorgekommen sein muss, u. wo die gestürzten
Felsblöcke zu kleinem Geröll u. Geschöber zusammengebrochen sind, u. auf diesem Geröll
kommt die Pflanze offener vor, doch aber noch von einer Felsenwand von 60-80 Fuss
hoch geschützt. Auch steigt die Pflanze nirgends weit hinab, am weitesten auf dem
Geröll u. da keine naheliegenden Gipfel zu derselben Höhe hinaufsteigen, darf wohl
angenommen werden dass diese Pflanze dem Gipfel von Tingiringi eigen ist, bis sie
vielleicht später einmal auf den Höhen der "Snowy Mountains" gefunden wird, oder vielleicht
auf dem Gipfel von Mnt. Ellery, sollte derselbe diese Höhe erreichen, was ich von
den Bewohnern hier nicht ermitteln kann.
Leider ist jetzt nicht mehr daran zu denken den Berg noch einmal zu ersteigen, da
er jetzt mit Schnee bedeckt ist. Um nächsten Sommer Blüthen zu erlangen habe ich mit
mehreren jungen Leuten dort in der Nähe Ex. gelassen, u. den letztgefundenen Standort
so genau angedeutet, dass sie denselben
unmöglich
vermissen können, da derselbe ganz in der Nähe des dort auf dem höchsten Gipfel errichteten
Obelisken ist u. somit auch ganz in der Nähe der Grenzlinie. Etwas mehr Frucht liegt
im Paket bei.
Ich erwartete die Ankunft der Post diesen Abend u. da kein Brief von Ihnen ankam,
schliesse ich nun mit der Hoffnung dass Sie sich wohl befinden u. bleibe Ihnen bestens
ergeben
Wilhelm Bäuerlen
Post Office
Bombala
Delegate,
8/6/1887.
Since writing to you last time, esteemed Baron, I have been twice on Mt Tingaringy.
The first time I found the
, enclosed in the parcel going under separate cover, and also the sticky
. I found the
in the narrow crevices of a vertical rock wall. Unfortunately my second visit produced
nothing but the
(?) from Victorian soil. I do not, however, consider this visit to have been futile,
because I found a further locality for the new plant, where it grows to 5 feet tall
with widely spreading branches. The specimens I am sending will show you that the
inflorescence is somewhat different from the way the previous, more incomplete specimens
indicated. According to the specimens I am sending the inflorescence must be racemose.
I am now even more convinced that the plant is restricted to the highest regions there
and is perhaps a lucky and favoured survivor from times long past, when the mountain
probably rose to a much higher altitude. Wherever the plant occurs, it is squeezed
between
fallen
boulders, and in the only habitat where it grows in a more open position it is exactly
where a considerable earlier rock fall from the mountain must have occurred and where
the fallen boulders have disintegrated into small boulders and rubble, and on the
rubble the plant occurs in a more open habitat, but still protected by a rock wall
60-80 feet high. Nowhere does the plant descend very far, the lowest is on the boulders,
and as no neighbouring peaks rise to the same altitude one may assume that the plant
is endemic to the peak of Tingaringy, until it will perhaps be discovered on the peaks
of the Snowy Mountains at a later date, or perhaps on the peak of Mt Ellery
if that reaches this altitude, which I could not find out from the local inhabitants
here.
Unfortunately it is now out of the question to climb the mountain once more, as it
is now covered with snow. To obtain flowers next summer I have left specimens with
several young people in the vicinity there and have indicated the last-found habitat
so exactly that they cannot
possibly
miss it, as it is very close to the cairn erected near there on the highest point
of the mountain and thus quite close to the border. Some more fruit is enclosed in
the parcel.
I waited for the arrival of the mail this evening, and as no letter from you arrived
I will now close in the hope that you are well, and remain your devoted
Wilhelm Bäuerlen
Post Office
Bombala