Beechworth Oct. 16n 1881.
Hochgeehrter H E. Baron!
Soeben komme ich zu Hause, von einer kleinen Reise um über den
Baum, hier Turpentine genannt etwas genauer zu berichten, ich glaube aber das der
Brief nicht mit dem ersten (6 a.m.) morgen Zuge abgehen will, weil die Mail Abends
7 Uhr geschlossen wird.
Blüthen
von diesem Baum konnte ich erst heute finden ich ging nach einem andern Platze wo
der Boden mehr
reicher
war fand mehrere von diesen Bäumen in voller Blüthe Ich schicke Ihnen bei Railway
Train eine kleine Kiste mit Zweige mit Samenkapseln ein und zwei Jährig Zweige mit
aufgeblüthen Blumen und geschlossenen Kapseln (Blüthen drei Tage alt) Zweige von ganz
jungen, und Zweige von etwas älteren Saplings, wenn Sie gleich zur Station schicken,
so werden Sie die Blüthen ziemlich frisch bekommen Die verschiedenen Zweige habe ich
mit Zettel beklebt und bemerkt so kennen Sie selbst sehen die verschiedenen Alter
der Blätter und Form derselben, einen jüngeren Sapling denn den wo ich die Zweige
abnahm konnte ich nicht finden, höchstwahrscheinlich vom Vieh abgefressen, es war
den Winter hindurch nirgends wo Gras. No 1 Zweige, sind die Spitze (der lange Zweig)
der kurze Zweig der untere Ausschuss ungefähr 3 Fuss von der Erde von einem Sapling
ungefähr 7 Fuss hoch ganz grade die Rinde am Stam schon fasserig oben glatt. No 2
Zweige 15 Fuss hoch, von Sapling das heisst diese Zweige sind 6 Fuss von der Erde
die Oberen waren mehr oder weniger von Käfer zerfressen No 3 Zweige mit Blüthen von
einem gesunden graden Baume etwa 1 Fuss Durchmesser oder 1 Fuss 3 Zoll, Blüthen aber
nur unten herum sehr voll oben keine. No 4 Zweige mit Samenkapseln von einem alten
hohlen Baume 3 Fuss Durchmesser. Bei diesem Art Baume fangen die Aeste schon 10 bis
15 Fuss von der Erde an, habe noch nie einen längeren Stamm gesehen ohne so niedrige
Aeste, die unteren Aeste sind gewöhnlich sehr krumm gewachsen nach der Erde zu hängend
immer aber sehr dünne Aeste im Verhältniss zum Stamm,
alle Aeste
mit faseriger Rinde bewachsen mit Ausnahme der äussersten jüngsten Spitzen der Baum
hat die Höhe wie die anderen
um ihn herum zeichnet sich aber aus durch die Farbe der Blätter, und das eigenthümliche
Roth der Rinde man kann die Blüthen sehr weit davon schon richen sehr süss, der Geruch
ändert sich aber wenn die Blüthen älter werden, ich habe gefunden dass dieser Baum
weit in Sommer hinein blüht, die Blüthen sehr lange hält, der Geruch der Blüthen aber
in einem förmlichen Gestank übergeht schärfer wie der Blue Gum, wenn man die fasserige
Rinde etwas davon in der Hand reib, so hat es den Geruch ähnlich wie Turpentine. Das
Holz wird nicht zu Nutzholz hier verbraucht es spaltet nie gerade und ist sehr kurz
im Grain. Ein Splitter erzählte mir man könnte einen Fenzrail vors Knie zerbrechen
von diesem Turpentine tree, ich glaube aber, wenn zu Bretter zerschnitten es zeigt
hübsche Adern wenn Polliert. Ich schickte einen Block mit den anderen Blöcken von
hier im Jahre 1878 mit wo die Nummer XVII auf einem Ende eingestämmt ist. Der Boden
wo dieser Baum wächst ist
armer
Granit Boden sehr poröse. Meine Kinder haben einige Pilze aber nichst besonderes
Neues, ich werde sie mit beifügen, Moose haben noch
keine Frucht
.
In Hinsicht der Seidenzucht so muss ich versuchen, dass ich auch weisse Seidenraupen
bekomme, oder vielmehr Raupen die die weisse Seide spinnen, denn die habe sind alle
die
gelbe Seide
spinnen.
Freundlichst grüssend verbleibe ich als
Ihr
ergebener
C. F. Falck.
P.S.
Bei Ihrem letzten Briefe vom 10 d. M. war ein Versuch am Couvert gemacht um selbigen
zu öffnen als wie, wenn jemand den Finger unter der Ueberklappe des Couvert gesteckt
hatte an der Seite, es stand rund auseinander.
C. F. F.
Beechworth,
16 October 1881.
Highly esteemed Baron,
I have just returned home from a short journey, to report to you somewhat more precisely
about the
tree callled 'Turpentine' here. But I believe that the letter will not go with the
first morning train at 6 a.m., because the mail closes at 7 o'clock at night.
I could not find
flowers
of this tree until today. I went to a different place, where the soil is a little
richer
, and found several of these trees in full bloom. I am sending you by rail a small
box containing branches with seed capsules, one and two year old branches with open
flowers and with closed buds (flowers are three days old), and branches of very young
and of older saplings. If you send for them to the station at once, you will receive
the flowers in fairly fresh condition. I have glued tags to the various branches and marked them, so you can see for yourself the various ages
of the leaves and their shapes. I could not find a younger sapling than the one from
which I took the branches, they were probably eaten up by cattle, there was no grass
anywhere during winter.
No 1: branches from the tips (the long branch), and the short branch a lower shoot
about 3 feet above ground level, taken from a sapling approximately 7 feet high, completely
straight, the bark on the trunk already stringy, smooth at the top.
No 2: branches from a sapling, 15 feet high, that is, these branches are from about
6 feet above ground level, the upper branches were more or less eaten by beetles.
No 3: branches with flowers from a healthy straight tree, about 1 foot in diameter,
or 1 foot and 3 inches; flowers very dense, but only on the lower branches, none at
the top.
No 4: branches with fruit from an old hollow tree, 3 feet in diameter. On these sort
of trees the branches start already 10 to 15 feet above ground level; I have never
seen a longer trunk without such low branches. The lower branches are usually very
crooked and pendulous, but always very thin in relation to the trunk.
All the branches
are covered with stringy bark except the outermost, youngest tips. The tree is of
the same height as the other eucalypts around it, but is distinct in the colour of
its leaves and the peculiar red of the bark. You can smell the flowers already from
quite a distance away, their perfume is very sweet. But the smell changes, when the
flowers get older. I have found that this tree flowers well into summer. It holds
its flowers for a long time, but the perfume of the flowers changes to a veritable
stench, stronger than the Blue Gum. If one rubs some of the stringy bark between one's
hands, it has a smell similar to turpentine. The wood is not used as commercial timber
here, it never splits straight and has a very short grain. A timber splitter told
me, that it is possible to break a fence rail made of this turpentine tree across
one's knee. But I believe that, when cut into boards and polished, it comes up in
a very nice grain. I sent a block of it, together with other wood blocks from here,
in 1878, with the number XVII carved into one end of it. The soil, where this tree
grows, is
poor
granite soil, very porous.
My children have collected a few fungi, but nothing particularly new. I will enclose
them. Mosses are not yet in fruit.
In regard to silk culture, I must try and also get some white silk worms, or rather,
silk worms which spin the white silk, because I have only those which spin
yellow silk
.
With friendly greetings I remain
Your
devoted
C. F. Falck.
P. S.
An attempt had been made to open the envelope of your last letter of the 10th inst.,
as if someone had pushed his finger under the flap of the envelope at the side; there
was a gaping round opening.
C.F.F.