1/9/66.
Mein theuerer Freund.
Unter den mir zuletzt gesandten Pflanzen war Rostkovia gracilis, welche in Dr Hookers
Handbuch noch nicht als neuseeländisch angegeben ist.
Sie haben auch eine Hedera nahe
(
) gesandt, die neu sein mag, sich aber nach den von Ihnen gelieferten oder vielmehr
zur Zeit gefundenen Exemplaren nicht wohl bestimmen lässt.
Die prachtvollen Skizzen unseres genialen Freundes Chevalier habe ich bewundert u
den Prinzen de Penthievre u den Grafen de Beauvoir in des Künstlers Atelier geführt,
um diese Herrlichkeiten zu sehen. Sie machen mich ganz stolz auf den Gletscher, dem
Sie die grosse Güte hatten meinen Namen zu geben. Ich versuchte den Enkel Ludwig Philipps
zu bewegen Neuseeland zu besuchen, da es so nahe, aber seine Hoheit hatte schon anderwärtig
über die Zeit verfügt. Ich würde gern Neuseeland besuchen, wäre es auch nur um
Sie
zu begrüssen, aber es existiren hier im Departement Verhältnisse so unangenehmer
Art, dass ich wie ein Gefangener an den Platz gefesselt bin. Wenn Sie den vortrefflichen
Gouverneur Ihres Landes besuchen, bitte ich Sr Excellenz meine besten Grüsse zu überbringen
u vielleicht forschen Sie dann auch gütig aus, ob ich etwas aus meinem Departement
Annehmbares senden kann.
Bittend mich Ihrer guten Gemahlin empfehlen zu wollen bleibe ich verehrungsvoll
Ihr
Ferd Mueller
1 September 1866.
My dear friend,
Among the last plants sent to me was Rostkovia gracilis, which is not listed for New Zealand in Dr Hooker's Handbook.
You have also sent a Hedera close to H. crassifolia (
), that may be new, but from the specimens sent by you, or rather found at the time,
it can not be adequately determined.
I have admired the magnificent sketches of our genial friend Chevalier,
and have taken Prince de Penthièvre and Count de Beauvoir
to the artist's studio to see these splendours. They make me quite proud of the glacier,
to which you had the great kindness to give my name.
I tried to persuade the grandson of Louis Philippe
to visit New Zealand, as it is so close, but His Highness had already made other
arrangements for his time. I should very much like to visit New Zealand, if only to
meet
you
, but circumstances exist here in the Department of such an unpleasant nature, that
I am tied to the place like a prisoner.
When you visit the excellent Governor of your country,
please convey to His Excellency my best regards. Perhaps you can then also be so
kind and explore whether there is anything acceptable I could send him from my Department.
Asking that you will please commend me to your good wife, I remain
respectfully your
Ferd. Mueller.