St Petersburg den
20 März 71. (1 Apr)
Hochgeehrter Herr und Freund!
Gestern sendete ich Ihnen eine Sammlung von circa 800 spec. Samen, denen ich mehrere
Druckschriften zulegte. Ebenso Maximowicz. Ich legte auch den Jahrg. 1870 der Gartenflora
hinzu und will gern die Fortsetzung senden. Sie erhalten erste Sendung
franco
über Hamburg, pr Bauck u. Dürkoop, franco Melbourne.
Ich schrieb schon früher, wenn Sie mir von Ihrer Flora Australiens noch ein Exemplar
übrig haben, so würde mir das für meine Bibliothek sehr angenehm sein, da alle Ihre
uns gesendeten Gaben ich stets unserer Garten-Bibliothek einverleibte. Gerne, wenn
es Ihnen angenehm, sende ich, so weit ich es habe, auch Ihnen je ein zweites Exemplar
meiner Schriften.
Der Fürst Obolenski theilte mir mit, dass die von Sr. Majestät Ihnen bestimmten Geschenke
durch die Gesandschaft schon vor längerer Zeit an Sie abgegangen und dass der Fürst
selbst Ihnen 3 verschiedene werthvolle Sachen ausgesucht, die Ihnen jedenfalls ein
angenehmes und werthvolleres Andenken als ein Orden sein würden, der für einen so
sehr schon ausgezeichneten Mann wie Sie, kaum noch Werth haben dürfte.
Die Notiz über Ihren Rücktritt ging uns direkt aus Australien zu. Nur die Form ist
von mir gegeben, natürlich ist im Februarheft dieses Jahres diese Nachricht in Folge
Ihres Briefes mit Freuden wiederrufen worden.
Samen von
, E. calophylla u. marginata werden sehr willkommen sein, ebenso alles andere was
Sie uns bestimmen. Die beiden Stämme vom Baum Farn kamen gut hier an, der kleinere
ist auch noch am Leben und hoffe ich mit dem Frühjahr auf kräftigere Triebe. Das grössere
Exemplar war aber ganz mit den Larven des Rüsselkäfers gefüllt und musste in Folge
dessen im Winter entfernt werden. Wegen
schrieb ich, konnte es aber für Sie noch nicht erhalten.
Herzlich und freundlich grüsst Ihr stets ergebener Freund und Ihre stete Thätigkeit
bewundernder
E Regel
St Petersburg,
1 April 1871.
Very esteemed Sir and friend,
Yesterday I sent you a collection of approximately 800 species of seed, and I enclosed
several publications with it. Also Maximowicz.
And I also included the 1870 volume of Gartenflora, which I shall be happy to continue to send.
This first shipment will go to you
free
via Hamburg, through Bauck & Dürkoop, free to Melbourne.
I wrote already earlier that I should be very pleased if you could spare me another
copy of your Flora of Australia
for my own library, as everything you sent has always been placed in our Gardens
Library. I should be happy, if you so wish, to send you a second copy of my publications
where available.
Prince Obolenski informed me that the gifts from His Majesty to you have been sent
to you some time ago through the Embassy, and that the Prince himself selected 3 different
valuable items, which you will probably find a more pleasing and valuable souvenir
than an order that, for a man as much decorated as you, would hardly be of value.
We received the notification of your resignation from Australia directly, I only edited
it. And of course, as a result of your letter,
this news was gladly retracted in the February issue of this year.
Seeds of
, E. calophylla and E. marginata will be very welcome, also anything else you want to send us. The two tree fern trunks
arrived safely. The smaller one is also still alive, and I am hoping for strong new
shoots in spring. But the larger specimen was quite full of weevil larvae and in consequence
had to be removed during the winter. I have written for some Actinostigma lanceolatum, but have not yet been able to obtain it for you.
With sincere greetings and kind regards and with admiration for your untiring work
I remain always your devoted friend
E. Regel.